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7. Juni 2017 Nachmittagsarchitektur in Görlitz

Mit über 4.000 großteils restaurierten Kultur- und Baudenkmälern ist Görlitz das größte Flächendenkmal Deutschlands. Die historische Altstadt, an deren Häusern alle wesentlichen Phasen der mitteleuropäischen Baustile über Spätgotik, Renaissance und Barock erkennbar sind, blieb im Zweiten Weltkrieg fast vollständig erhalten. Umgeben ist der Altstadtkern von ausgedehnten Gründerzeitvierteln mit einzigartigen Beispielen des Jugendstils.

Zusammen mit weiteren zehn ostdeutschen Städten wurde Görlitz zwischen 1990 und 1994 infolge des damals kritischen Zustandes der Bausubstanz und des schützenswerten Altstadtkerns zur Modellstadt der Stadtsanierung. Für die Stadtteile Altstadt, Innenstadt, Nikolaivorstadt und Südstadt beschloss die Stadt eine Erhaltungssatzung. Ein weiterer wichtiger Schritt der Stadtentwicklung war 1998 der Zusammenschluss mit der ehemals zu Görlitz gehörenden polnischen Stadt Zgorzelec zur Europastadt Görlitz/Zgorzelec.

Nutzen Sie die Möglichkeit, im Rahmen der Brillux Nachmittagsarchitektur einen Blick hinter die "Kulissen" zu werfen. Projekte wie die Sanierung der Synagoge oder Entwicklung des bekannten Jugendstilkaufhauses zeigen, dass Görlitz ein Beispiel für eine lebendige, von engagierten Planern, Kuratoren und Initiativen begleitete Denkmalpflege ist.

Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018
Nachmittagsarchitektur Görlitz 2018

Die Stationen der Tour

Untermarkt (Innenbesichtigung Hallenhaus "Goldener Baum")

Der Untermarkt gilt als Hauptmarkt in der Görlitzer Altstadt. Bauten der Spätgotik, der Renaissance und des Barock säumen den großen, annähernd quadratischen Platz. Die eindrucksvollen Denkmäler zeugen vom Reichtum seiner früheren Bewohner und vom einstigen Ratsherrenstolz. Das Haus Untermarkt 4 ("Goldener Baum") gehört wie seine Nachbarhäuser zu den bedeutenden Hallenhäusern der Stadt.

Besonders eindrucksvoll ist die Besichtigung der Zentralhalle, die im 1. Obergeschoss beginnt und alle Geschosse des Hauses miteinander verbindet. Sie wird nach oben von einem Netzrippengewölbe abgeschlossen und ist der Spätgotik zuzuordnen. In den Obergeschossen sind mehrere bemalte Holzbalkendecken erhalten.

Foto: Untermarkt_EGZ_Sabine Wenzel

Schlesisches Museum (Innenbesichtigung mit Dr. Markus Bauer, Direktor Schlesisches Museum)

Das Schlesische Museum zu Görlitz wurde am 13. Mai 2006 in einem architektonisch neu komponierten Komplex (Entwurf von R. Zimmermann) eröffnet, der vier historische Gebäude zusammenfasst: den Schönhof, das Mittelhaus, das Gebäude am Fischmarkt, sowie das Hallenhaus am Untermarkt 4.

Damit funktionell auch alles "unter einem Dach" stattfinden kann, erhielt der nördliche Innenhof zwischen Schönhof und Mittelhaus ein Glasdach, der kleinere Hof nach Süden verbindet das Mittelhaus und den Fischmarkt mit einem gläsernen Übergang.

Foto: Schlesisches Museum

Jugendstilhaus (Innenbesichtigung)

Im Herzen der Stadt Görlitz findet sich eines der schönsten Kaufhäuser der Welt. Es wurde vor hundert Jahren nach dem Vorbild des berühmten Berliner Warenhauses Wertheim erbaut und bildete lange Zeit den merkantilen Mittelpunkt des Oberzentrums Görlitz, mit starker Ausstrahlung nach Schlesien und in die Tschechei. Bis 2009 wurde es als Warenhaus betrieben.

Heute liegt der Prachtbau allerdings in einem Dornröschenschlaf: Nach dem Konkurs eines großen Handelskonzerns steht er leer. Inzwischen gibt es Bestrebungen, das Kaufhaus mit einem neuen Konzept wieder zum Leben zu erwecken. Informationen aus erster Hand dazu gibt es bei einer der seltenen Möglichkeiten, den Prachtbau auch von innen zu besichtigen.

Foto: Europastadt Görlitz / Zgorzelec GmbH

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