Westfälische Klinik, Marl-Sinsen

Die Westfälische Klinik des LWL in Marl Sinsen ist eine der größten Fachkliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland. Auf 12 Stationen werden Kinder und Jugendliche mit psychischen Problemen, Verhaltensauffälligkeiten und psychosomatischen Störungen stationär behandelt. Pro Jahr werden in der Klinik rund 1.000 Patienten im Alter von ca. 2 bis 18 Jahren behandelt.

Das 34 Hektar große Gelände der Klinik gleicht einer großen Parklandschaft, in die insgesamt 40 Gebäude eingestreut sind.

An vielen Stellen des Klinikgeländes haben Kinder und Jugendliche ihrem Alter entsprechende Möglichkeiten der Freizeitgestaltung auf Fußballplätzen, Volleyballplätzen, Spielplätze mit Sandkästen und Klettermöglichkeiten für jüngere Kinder sowie im "Teepott", einem Patienten- und Internetcafe.

Psychiatrische Einrichtungen und Kliniken sind häufig mit Vorurteilen belastet. So spuken in vielen Köpfen Phantasien herum, dass die Patienten in der Klinik eingesperrt werden und keine Selbstbestimmung mehr haben.

Diese Befürchtungen sind jedoch ungerechtfertigt, denn es wird häufig vergessen, dass ein Klinikaufenthalt als Neuanfang nicht automatisch etwas Schlechtes ist. Mit diesem Wissen im Vorfeld wurde besonders sorgfältig mit der Planung der Farbgebung begonnen.

Da die Gebäude nicht gleichzeitig errichtet wurden, bieten schon die verschiedenen Architekturformen eine große Individualität. Diese sollte durch Farbe verstärkt werden, damit bei den Jugendlichen nicht der Eindruck einer Kaserne entsteht.

Freiheit, Leichtigkeit, Fröhlichkeit sind die Begriffe, die mit der Farbgebung in Verbindung gebracht werden sollen. Bei dem Gebäude 6 spiegeln sich die Sandtöne der Wege, das Blau von Wasser und Himmel wider. Das Gelb wirkt freundlich, sonnig und heiter.

Andere Bauten leuchten dagegen in sattem Erdrot durch die Bäume oder strahlen in kräftigem Gelborange. So gibt es bei einem Rundgang immer wieder neue Ein- und Ausblicke, die die Vielfältigkeit einer Stadt suggerieren.